Paul Wittgenstein war ein österreichischer Pianist, geboren am 11. Mai 1887 in Wien und gestorben am 3. März 1961 in New York City. Er wird als einer der bedeutendsten Pianisten des 20. Jahrhunderts angesehen.
Wittgenstein war der Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie und begann früh Klavier zu spielen. Er studierte am Wiener Konservatorium unter anderem bei Theodor Leschetizky und später bei Ferruccio Busoni in Berlin.
Im Ersten Weltkrieg verlor Wittgenstein seinen rechten Arm, was seine Karriere als Pianist scheinbar beendete. Allerdings gab er nicht auf und beauftragte verschiedene Komponisten, Stücke zu schreiben, die er mit nur einer Hand spielen konnte. Zu den Komponisten, die Werke für Wittgenstein komponierten, gehören Maurice Ravel, Benjamin Britten, Sergei Prokofjew und Richard Strauss.
Wittgenstein trat weltweit auf und spielte sowohl Solowerke als auch Konzerte mit renommierten Orchestern. Obwohl er als Pianist oft kontrovers diskutiert wurde, wurde seine Beherrschung des Klaviers mit nur einer Hand bewundert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte Wittgenstein in die Vereinigten Staaten, wo er an der Juilliard School in New York City unterrichtete. Er engagierte sich auch für die Verbreitung der Musik einhändiger Pianisten und gründete die "Society of Friends of Music by One Hand".
Paul Wittgenstein hinterließ eine bemerkenswerte Aufnahmesammlung, darunter eine Reihe von Vinylplatten, die sein einhändiges Klavierspiel dokumentieren. Sein Erbe hat maßgeblich zur Entwicklung und Anerkennung der Musik für einhändiges Klavierspiel beigetragen.
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